MieterEcho 315/April 2006: Editorial

MieterEcho

MieterEcho 315/April 2006

 EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

Dresden kann sich seit dem im März erfolgten Verkauf der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft WOBA rühmen, die erste von öffentlichem Wohnungsbestand befreite Stadt in der Bundesrepublik Deutschland zu sein. Davon ist Berlin glücklicherweise noch entfernt, jedoch wird unermüdlich debattiert, wie viele Wohnungen noch im Besitz des Landes Berlin bleiben sollen und welche Wohnungsbaubestände verkauft werden sollen.

Die Berliner MieterGemeinschaft hat mit ihrer Antiprivatisierungskonferenz, die am 11.02.2006 im DGB-Gewerkschaftshaus stattfand, dazu beigetragen, den Ausverkauf etwas zu erschweren.

Im Augenblick dämpft die Aussicht auf die Wahlen die Verkaufslust der Politiker. Doch was wird danach? Ein Politikwechsel ist nicht erkennbar und so - lässt sich befürchten - werden die Verkäufe im nächsten Jahr wieder auf der Tagesordnung erscheinen.

Um das nicht widerstandslos geschehen zu lassen, hat sich ein "Bürgerbündnis gegen Privatisierung" gegründet. Wer sich daran beteiligen möchte, kann sich auf der Website der Berliner MieterGemeinschaft (siehe Seite 16) in die Verteilerliste eintragen und wird dann regelmäßig eingeladen.

Die Folgen der Privatisierung spüren die Verbraucher bei jeder Betriebskostenabrechnung und bei den Rechnungen von den Energieversorgern. Das ist auch kein Wunder, denn kein privater Investor ist an einer verbraucherfreundlichen Kalkulation der Preise interessiert. Christian Linde berichtet in diesem Heft über den bundesweiten Widerstand gegen die Gaspreiserhöhungen und Ulla Otte packt das Problem von der anderen Seite an und gibt Tipps, wie man beim Verbrauch von Strom, Warm- und Kaltwasser sowie Heizenergie sparen kann.

Passend zur Jahreszeit gibt es Tipps zum Balkon und seiner Begrünung. Ob allerdings die Kartoffelzucht auf dem Balkon wesentlich zur Entlastung der Haushaltskasse beiträgt, darf bezweifelt werden. Doch ein nicht nur selbst zubereiteter, sondern auch selbst erzeugter Kartoffelsalat kann im Spätsommer die Attraktion eines Balkonfestes werden.

In diesem Sinne viel Spaß und Erfolg.

Ihr MieterEcho



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