MieterEcho
Nr. 269 - Juni/Juli 1998

AG Umwandlung berichtet

Die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen hat mit dem Umwandler einen Berufsstand hervorgebracht, dessen Gewerbe zur Zeit nicht nur boomt, sondern dessen Tun sich „fortschrittlichster" politischer Wertschätzung erfreut. An dem Paradigmenwechsel von der Mieter- zur Eigentümerstadt sind Politiker beteiligt, die sonst nicht müde werden, sich zur „Linken" zu rechen, was, wie im Falle des Herrn Strieder und der Frau Eichstädt-Bohlig, sie auch immer darunter verstehen mögen. Es lohnt sich, die Praxis der solcherart politisch Begünstigten näher anzuschauen, um ein alltäglicheres Verhältnis zur politischen Realität und zur leichten Art des Geldverdienens zu bekommen. Wer weiß? Vielleicht nutzt es auch dem einen oder anderen aus seiner Wohnung vertriebenen Mieter. Denn die politische Protektion, die ihm als Mieter versagt wird, oder derer man ihn nur zu Wahlzeiten wortreich versichert, könnte er, wenn es ihm irgendwie gelänge, Millionen von Fremdkapital in Bewegung zu setzen, als an der Umwandlung von der Mieter- in die Eigentümerstadt aktiv Beteiligter sicher sein.

Zukünftig werden wir diesem Thema erhöhte Aufmerksamkeit widmen. Diesmal berichten wir außer über die alte Bekannte Konzept Zwischenerwerb über den Herrn Degirmenci und seine Euroim. Die WBM darf dabei nicht fehlen, sie gehört in diesem Zusammenhang immer gewürdigt.

Wir machen noch einmal darauf aufmerksam, daß die AG Umwandlung jeden Mittwoch im Haus der Demokratie Friedrichstr. 165, 10117 Berlin, Telefon 204 48 70, zwischen 16.00 und 20.00 Uhr zu erreichen ist.

Der Prozeß der Kapitalverwertung beginnt in der Regel mit einem Eigentümerwechsel. Modernisierung, Dachgeschoßausbau und schließlich Umwandlung in Eigentumswohnungen sind das übliche Programm. Betroffenene Mieter sollten also möglichst schon bei Eigentümerwechsel Kontakt mit der AG Umwandlung aufnehmen, weil von der AG organisierte Hausversammlungen mit Rechtsanwälten um so mehr Wirkung haben, je früher sie stattfinden.

 
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